Was ist Resilienz?
Unter Resilienz wird die Fähigkeit verstanden auf belastende Ereignisse so zu reagieren, dass die Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit und einer ausgeglichenen Stimmungslage möglichst weitgehend gelingt.
Je resilienter eine Person ist, desto besser ist sie vor Belastungen oder psychischen Erkrankungen geschützt. Resilienz-Training kann daher vorbeugend zur Stärkung der Widerstandskraft bei beruflichen oder privaten Belastungen eingesetzt werden („Burnout“) oder auch ergänzend bei der Psychotherapie psychischer Erkrankungen.
Als Bild kann dabei ein Gummiball dienen, der durch äußere Einwirkung zusammengeknautscht und verformt wird, dabei jedoch immer wieder in seinen normalen Zustand zurückkehrt.
Resilienz kann auch als „Stehaufmännchen-Kompetenz“ bezeichnet werden, die dazu führt, dass auch nach psychischen Krisen oder Traumata immer wieder ein normales Funktionieren erreicht wird.
In verschiedenen Studien wurde festgestellt, dass manche Menschen nach belastenden Ereignissen längerfristig schwerwiegende psychische Veränderungen erlebten und andere Menschen nach annähernd den gleichen Belastungen in einen normalen Alltag zurückfanden.
Diese Fähigkeit besteht aus erworbenen und vererbten Eigenschaften und wird als Resilienz bezeichnet. Genetische Einflüsse können sich hierbei vorteilhaft oder erschwerend auswirken, dennoch ist Resilienz zu großen Teilen auch erlernbar.
Wie läuft ein Resilienz-Training ab?
Bei einem Resilienz-Training erwerben Sie systematisch einen Werkzeug-Koffer an Tools und Ansätzen, die Ihre Resilienz steigern. Es gibt dabei nicht „das“ Resilienz-Training, sondern vielmehr besteht dieser Werkzeugkoffer aus einer Reihe von Methoden, die teils schon lange bekannt sind und auch in anderen therapeutischen Bereichen eingesetzt werden.
Ein Resilienz-Training kann dabei auf verschiedene Arten strukturiert werden. Eine Möglichkeit hierfür sind die sogenannten 7 Säulen der Resilienz:
Selbstwirksamkeit beschreibt die innere Überzeugung Dinge verändern und etwas ausrichten zu können.
Optimismus bedeutet in einer Situation eher die Chancen und Möglichkeiten zu sehen als zu sehr auf negative Aspekte zu fokussieren.
Starke Emotionen kurzfristig steuern und kontrollieren zu können, anstatt ihnen die Kontrolle über das eigene Handeln einzuräumen, wird als Fähigkeit zur Emotionsregulation bezeichnet.
Familie, Freunde, Kollegen und professionelle Helfer können eine große Unterstützung sein. Eine gezielte Nutzung und Aufbau des sozialen Netzwerks kann die Überwindung einer Krise stark erleichtern.
Was wollen sie mittelfristig und langfristig erreichen? Wie kann ein realistischer Weg zu diesen Zielen aussehen?
Das anhaltende Anrennen gegen schwerwiegende Verluste und andere belastende Ereignisse, die nicht geändert werden können, kostet Energie und fördert Depressionen. Eine Alternative hierzu sind Achtsamkeit und Akzeptanz.
Veränderte Situationen erfordern eine Form von Anpassungsreaktion. Wie gut diese Anpassungsreaktion gelingt, hängt auch von der Analysestärke ab, bzw. der Fähigkeit in komplexen Situationen Chancen und alternative Wege zu erkennen.
In einem Resilienz-Training arbeiten Sie systematisch an einer Stärkung dieser 7 Säulen.
Biologie und Psychologie
Bei Stressbelastung wird die Amygdala („Angstzentrum“) des Gehirns aktiviert.
Über die Hypophysen-Nebennieren-Achse kommt es dann zur Ausschüttung der Stresshormone Cortisol und Adrenalin, welche den Körper physiologisch für eine Kampf- oder Fluchtreaktion vorbereiten.
Herzfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz und Muskelspannung steigen, die Leber stellt mehr Glukose bereit, die Milz sendet mehr rote Blutkörperchen in den Blutkreislauf und das Entzündungssystem steigert seine Aktivität.
Im Gehirn wird durch Cortisol die Ausschüttung des „Glückshormons“ Serotonin gehemmt. Der präfrontale Cortex wird in seiner Aktivität behindert, rationales Denken und Gedächtnis sind eingeschränkt.
Bleibt dieser Zustand zu lange erhalten, kommt es auf diese Weise zu körperlicher Erschöpfung und Depressionen.
Resilienz beschreibt auf biologischer Ebene die Fähigkeit des Körpers, schnell von diesem Alarmzustand zurück in einen Normal-Modus zu schalten.
Psychologie und Biologie sind dabei nicht getrennt voreinander zu sehen, sondern interagieren miteinander. So konnte durch Studien gezeigt werden, dass beispielsweise durch Meditation der Cortisol-Spiegel gesenkt werden kann. Es liegt außerdem unmittelbar nahe, dass die kognitive Lösung eines Problems oder auch Perspektivwechsel erheblich stressentlastend wirken können.
Termin für ein Resilienz – Training vereinbaren:
Dipl.-Psych. Franziska von Piechowski ist zertifizierte Resilienz-Trainerin und führt regelmäßig Resilienz-Trainings für Einzelpersonen, Gruppen, Teams und Unternehmen durch.
Einen Termin können Sie unter Tel. 089 20 00 56 20 vereinbaren.
Kostenübernahme:
Eine Kostenübernahme durch Ihre private Krankenkasse ist möglich, insofern das Resilienz-Training im Rahmen der Psychotherapie einer psychischen Erkrankung stattfindet.
Wenn die Krankenkasse nicht beteiligt werden soll, kann das Resilienz-Training als Coaching erfolgen.